Eingetragen von Admin am 14.08.2015

Essen auf Rädern

Ein Foto aus den Gründerjahren von „Essen auf Rädern“: Die Kundin nahm vom uniformierten Menükurier des Roten Kreuzes ihr Menü entgegen.

Deutsches Rotes Kreuz legt größten Wert auf die sozialen Komponenten bei der Menüanlieferung

Die DRK-Serviceleistung „Essen auf Rädern“ im Stadt- und Landkreis Karlsruhe wird 35 Jahre alt. Seit 1980 bekommen die Menschen in der Region, ihre Mahlzeiten sozusagen auf Rädern von DRK-Mitarbeitern angeliefert.

1981 begleitete der damalige Zivildienstleistende Peter Hauser, heute stellvertretender Wachenleiter der Rettungshauptwache in Neureut und der Krankentransportwache in Grötzingen, im Schulbusdienst behinderte Kinder und kann aus der damaligen Zeit auch über den „Essen-auf-Rädern-Dienst“ berichten: „Was damals noch mit Styropor-Boxen, die in einem VW-Bus gestapelt wurden, funktionierte, geschieht heute mit Hilfe eines explizit dafür ausgestatteten Tiefkühlfahrzeugs. Die Menüs waren alle einzeln beschriftet, zu einer „Wochenration“ zusammengepackt und wurden zu den zugegeben damals noch wenigen „Teilnehmern“ ausschließlich im Bereich Karlsruhe gebracht“.

Die Zeiten haben sich geändert

Heute fährt das Tiefkühlfahrzeug im gesamten Stadt und Landkreis und bringt jedem Kunden seine Auswahl nach Hause. In Karlsruhe und Ettlingen Stadt werden in Warmhalteboxen heiße Platten gelegt, um das Mittagessen auch heiß auf jeden Tisch zu bringen.

Die Speisekarte ist heute groß

Sogar auf Diäten und Unverträglichkeiten kann Rücksicht genommen werden. Die ausgewählten Gerichte werden entweder einmal wöchentlich tiefkühlfrisch oder täglich heiß von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Roten Kreuzes nach Hause gebracht. Ein nettes Wort oder ein Lächeln vom Fahrer sind mindestens genauso wichtig, wie ein qualitativ hochwertiges Essen, das obendrein ohne künstliche Zusatzstoffe, Aromen und ohne Geschmacksverstärker gekocht ist. Strenge Rohwarenkontrollen und eine sorgfältige Auswahl von Lebensmitteln garantiert der zertifizierte Partner apetito.

Der Menübote als einzige Bezugsperson

Nach 35 Jahren darf nicht unerwähnt bleiben, wie oft auch Menschenleben gerettet wurde durch den Menübringdienst. Die Freiwilligendienstleistenden werden oft automatisch der erste Ansprechpartner für „Ihre“ Senioren. Meist ist die Menüübergabe der einzige tägliche Sozialkontakt. Die Menüboten kennen Ihre Teilnehmer oft besser als man glaubt. Wenn da einmal die Tür nicht aufgemacht wird, startet automatisch die DRK-Hilfskette. Anruf im Büro. Kontaktversuch über die Angehörigen und wenn es diese nicht gibt als letztes Mittel der Anruf bei der Polizei. Zuletzt konnte so Frau H. aus der Nordweststadt gerettet werden. Sie war am Nachmittag gestürzt und lag bis zur nächsten Menüanlieferung, also am nächsten Mittag, hilf- und bewusstlos am Boden. Nach einem Krankenhausaufenthalt ist sie nun wieder zu Hause. Und bekommt natürlich auch wieder ihr Essen auf Rädern!

Text: KV Karlsruhe